Die richtige Kleidung für Trekking in Deutschland - Guide

Trekking in Deutschland – das sind nicht nur alpine Routen in Bayern, sondern auch die sanften Hügel des Schwarzwalds, die malerischen Pfade in der Eifel oder die felsigen Schluchten der Sächsischen Schweiz. Jede Region hat ihre eigenen Regeln: mal wandert man über sonnige Wiesen und durch Nadelwälder, mal steht man plötzlich im Regen zwischen Felsen und Bergseen. Deshalb ist Kleidung hier nicht einfach „etwas Bequemes“, sondern ein echtes Schutzsystem.
Die Drei-Schichten-Regel bei der Wahl der Kleidung für Trekking
Die wichtigste Regel ist das Schichtsystem, das auf dem „Zwiebellook-Prinzip“ basiert. Es ist universell, nicht nur für Deutschland, sondern überall dort, wo sich das Wetter innerhalb einer Stunde ändern kann.
Die Basisschicht muss Feuchtigkeit ableiten, und dafür eignet sich Merinowolle am besten. Auf dem Malershöfe-Pfad im Schwarzwald merkt man nach einigen Stunden Aufstieg im Schatten der Fichten, dass dieses Material auch bei Feuchtigkeit warm bleibt. Synthetik funktioniert ebenfalls gut: sie trocknet schnell, ist robust, kann aber Gerüche annehmen. Baumwolle hingegen sollte man lieber in der Stadt tragen: bei Regen oder starkem Schwitzen verwandelt sie sich in eine nasse Falle, in der man schnell auskühlt.
Die mittlere Schicht sorgt für Wärme. In den Bayerischen Alpen kann es selbst im Sommer abends kühl werden, und ein warmer Fleece oder eine dünne Daunenjacke bzw. Weste sind den Platz im Rucksack schnell wert. Das feuchte Klima im Schwarzwald zeigt, dass synthetische Isolierungen praktischer sind als Daunen – sie halten auch in Nässe warm.
Die Außenschicht schützt vor Regen und Wind. Eine Hardshelljacke mit wasserdichten Reißverschlüssen und getapten Nähten ist in den Alpen unverzichtbar, wo Regen und Wind jederzeit einsetzen können.
Vor- und Nachteile von Materialien für Trekkingbekleidung
- Merinowolle hervorragender Feuchtigkeitstransport, riecht auch nach mehreren Tagen nicht. Nachteil – teurer und weniger strapazierfähig als Synthetik.
- Synthetik (Polyester, Polypropylen) trocknet schnell, robust, leicht. Nachteil – kann unangenehm riechen
- Baumwolle ist günstig und bequem beim Spaziergang, aber völlig ungeeignet fürs Trekking – saugt Feuchtigkeit auf und bleibt lange nass.
- Daune - sehr warm und leicht, ideal für trockene Kälte. Nachteil – empfindlich gegen Feuchtigkeit, verliert bei Nässe die Isolationswirkung.
- Synthetische Isolierungen (Primaloft und Ähnliches) wärmen auch im nassen Zustand, gut für feuchtes Klima. Nachteil – weniger komprimierbar als Daune.
Tipp!
Egal welche Materialien man wählt, die Kleidung für Trekking muss bequem sein. Hosen sollten große Schritte ermöglichen, die Jacke genug Platz für mehrere Schichten darunter bieten. Den Rucksack sollte man vorher mit Jacke anprobieren, um zu prüfen, ob die Träger scheuern. Schuhe trägt man besser vorher ein, sonst denkt man unterwegs an Blasen statt an die Schönheit der Alpen oder des Schwarzwalds. Selbst Details – etwa Reißverschlüsse, die sich mit Handschuhen leicht schließen lassen, oder ein Kragen, der nicht scheuert – können entscheidend sein.
Wählen Sie bequeme Kleidung für Trekking in jeder Jahreszeit
Im Frühling kann man in Deutschland die Pfade der Eifel gehen, wo der Morgen mit Nebel beginnt und mittags schon die Sonne scheint. Hier sind Merinounterwäsche, Fleece und eine leichte Hardshelljacke ideal. Hosen aus robuster Synthetik schützen vor Wind, und ein Buff oder Handschuhe machen den kühlen Morgen angenehmer.
Im Sommer brennt in der Sächsischen Schweiz die Sonne auf die Felsen, doch in den Schluchten ist es kühl. Leichte Synthetik- oder Wollshirts, atmungsaktive Hemden mit langen Ärmeln als Schutz vor Sonne und Insekten sowie leichte Hosen oder Shorts sind perfekt. In den Alpen sollte man selbst im Juli eine Wind- oder Regenjacke dabeihaben: das Wetter wechselt schneller, als man den nächsten Pass erreicht.
Im Herbst erfreuen im Schwarzwald die goldenen Baumkronen, aber Regen kann tagelang anhalten. Deshalb sind hier Hardshelljacke und -hose besonders wichtig, darunter Fleece oder eine synthetische Isolierung. Eine warme Mütze und Ersatzsocken machen den nassen Tag deutlich angenehmer.
Im Winter sind die verschneiten Routen der Bayerischen Alpen ohne warme Funktionsunterwäsche und eine Daunen- oder Synthetikjacke kaum machbar. Bei trockener Kälte ist Daune leicht und warm, bei Schnee und Feuchtigkeit ist Synthetik praktischer. Warme Fäustlinge, ein Buff und Gamaschen für die Schuhe gehören unbedingt dazu.
Wählen Sie nützliche Trekking-Accessoires

- Trekkingstöcke helfen beim Abstieg, entlasten die Knie und machen eine anstrengende Tour komfortabler. Besonders in den Alpen und im Harz sind sie nützlich.
- Buff oder Multifunktionstuch schützt vor Wind, Sonne und ersetzt eine Mütze.
- Brille - im Sommer gegen die Sonne, im Winter gegen Schneereflexion. In der Sächsischen Schweiz, wo die Sonne auf den Felsrouten oft sehr stark ist, braucht man eine gute Sonnenbrille und eine Kappe.
- Gamaschen schützen in feuchten Gegenden vor Schmutz und Nässe.
- Regenschutz für den Rucksack - unverzichtbares Trekking-Accessoire in den Bayerischen Alpen.
- Stirnlampe. Auch wenn keine Übernachtung geplant ist, wird es in den Bergen schneller dunkel.
- Dünnes Sitzkissen oder kleine Isomatte: in jeder Region praktisch, um sich bequem auf einen Stein oder feuchten Boden zu setzen.
- Wählen Sie einen bequemen Trekkingrucksack mit anatomischem Rücken, verstellbaren Trägern und Hüftgurt, um das Gewicht gleichmäßig zu verteilen. Wichtig ist, dass er geräumig genug, gleichzeitig leicht und gegen Feuchtigkeit geschützt ist.
Die Bergwanderwege in Deutschland sind vielfältig: von den grünen Pfaden in der Eifel bis zu den rauen Hängen der Alpen. Doch in allen Fällen sind Trekkingbekleidung und Trekking-Accessoires Ihr wichtigstes Werkzeug. Schichten, die richtigen Materialien, bequeme Schuhe und ein paar nützliche Kleinigkeiten verwandeln eine Tour vom Kampf mit dem Wetter in ein Vergnügen. Und wenn man auf einem Gipfel in Bayern steht oder vom Bastei-Plateau auf die Elbe blickt, versteht man, dass jede Minute in die richtige Ausrüstung sich vielfach gelohnt hat.