Fahrrad vorbereiten: Tipps für Saison & Winter

Letztes Update 22.09.25

Fahrrad-Check: Fit für Saison

 

Mit Beginn der warmen Jahreszeit holen Radfahrerinnen und Radfahrer ihre Zweiräder massenhaft aus Garagen und Kellern hervor. Doch bevor Sie zur ersten Ausfahrt starten, ist es wichtig, das Fahrrad nach einer langen Pause wieder in Schuss zu bringen. Das verlängert nicht nur die Lebensdauer aller Komponenten, sondern macht die Fahrt auch sicher und angenehm.

Im Folgenden finden Sie eine ausführliche Checkliste mit allem, was vor dem Start in die Saison überprüft und gewartet werden sollte. Geeignet sowohl für City-Bikes als auch für Mountainbikes und Rennräder.

 

Visuelle Inspektion des Fahrrads

 

Bevor Sie mit irgendeiner Arbeit beginnen, betrachten Sie das Fahrrad als Ganzes. Achten Sie auf:

 

  • Rahmen. Gibt es Risse, Absplitterungen oder Rost? Achten Sie besonders auf die Schweißnähte.

  • Schrauben und Befestigungen.  Ziehen Sie alle wichtigen Verbindungen nach – insbesondere Lenker, Vorbau, Laufräder, Sattel und Bremsen.

 

Tipp! Wischen Sie das Rad vor der Inspektion bei Bedarf von Staub und Schmutz ab – so fallen kleine Defekte leichter auf.

 

Zustand der Laufräder und Reifen

 

Die Laufräder gehören zu den wichtigsten Sicherheitssystemen. Prüfen Sie:

 

  • Reifendruck. Verwenden Sie eine Pumpe mit Manometer. Zu wenig Luft macht Reifen pannenanfällig, zu viel Luft macht sie hart. Schauen Sie auch in unseren Guide "Wie man Fahrradreifen richtig aufpumpt" – dort erklären wir, wie man die passende Pumpe findet und den Reifen optimal aufpumpt.

  • Reifen. Untersuchen Sie sie auf Risse, Abnutzung, Fremdkörper oder alte Einstiche.

  • Felgen. Kontrollieren Sie, ob Achter vorhanden sind. Das Rad sollte gleichmäßig und ohne Schlag laufen.

  • Speichen. Klopfen Sie leicht dagegen – der Klang sollte hell sein, und alle Speichen sollten ungefähr gleich gespannt sein.

 

Überprüfung des Bremssystems

 

Eines der wichtigsten Systeme am Fahrrad. Prüfen Sie Folgendes:

 

  • Bremsbeläge. Sie dürfen nicht abgefahren sein. Bei Scheibenbremsen sollte mindestens 1 mm Belag vorhanden sein.

  • Bremsen. Beim Betätigen des Hebels muss das Rad zuverlässig stoppen.

  • Gleichmäßigkeit. Die Beläge sollten die Felge (oder Scheibe) gleichmäßig berühren.

  • Züge und Leitungen. Keine Knicke, Ölspuren oder Blockaden.

Wenn die Bremsen schwergängig sind oder verzögert reagieren – überprüfen Sie die Zugspannung, Schmierung und den Verschleiß der Komponenten. Schauen Sie auch in unseren Guide "Wie stellt man Scheibenbremsen am Fahrrad richtig ein?" – dort finden Sie viele nützliche Tipps, um Ihr Bremssystem in Schuss zu halten.

 

Wartung des Antriebs

 

Ein verschmutzter oder verschlissener Antrieb verschleißt schnell. Prüfen Sie:

 

  • Kette. Entfernen Sie alte Schmiermittel und Schmutz, schmieren Sie danach frisch. Verwenden Sie spezielles Kettenöl. Vergiss die Kettenverschleiß nicht. Mit Messlehre oder Lineal kontrollieren. Eine stark gelängte Kette beschädigt die Ritzel.

  • Schaltwerke. Achten Sie darauf, dass die Gänge sauber und ohne Verzögerung schalten.

  • Kassette, Kettenblätter, Schaltröllchen. Reinigen und auf Zahnverschleiß prüfen.

 

Lenker, Vorbau und Steuersatz

 

Die Fahrsicherheit hängt von diesen Teilen ab.

 

  • Spiel. Bewegen Sie den Lenker vor und zurück bei gezogener Vorderradbremse – Spiel darf nicht vorhanden sein.

  • Leichtgängigkeit. Drehen Sie den Lenker nach links und rechts – die Bewegung muss weich und ohne Haken erfolgen.

  • Schraubenfestigkeit. Lenker und Vorbau müssen sicher fixiert sein.

 

Sattel und Sattelstütze

 

Ein falsch eingestellter Sattel kann die Fahrt ruinieren.

 

  • Sattelposition - stellen Sie Höhe, Neigung und Vor-/Zurück-Position ein. Befestigung - Schrauben festziehen – der Sattel darf sich nicht bewegen, wenn Sie darauf drücken.

  • Sattelstütze. Bei Bedarf herausziehen, reinigen und einfetten, besonders wenn eine Alustütze in einem Stahlrahmen steckt.

 

Pedale und Tretlager

 

Sie tragen große Belastungen – vergessen Sie sie nicht:

 

  • Pedale. Sollten nicht wackeln und leichtgängig drehen.

  • Tretlager. Kein Spiel beim Drehen der Kurbeln. Wenn beim Fahren Knacken zu hören ist – Service oder Austausch nötig.

 

Schmierung der beweglichen Teile

 

Trockene Teile bedeuten Verschleiß, Rost und Knarzen. Schmieren Sie:

 

  • Kette – mit speziellem Kettenöl, und Schaltröllchen.

  • Züge – bei mechanischen Bremsen und Schaltungen.

  • Drehpunkte der Bremsen – besonders bei V-Brakes und Cantilevern.

Wichtig! Verwenden Sie speziell für Fahrräder entwickelte Schmiermittel. Nicht zu viel Schmiermittel auftragen, Überschüsse nach dem Auftragen entfernen.

 

Beleuchtung und Zubehör

 

Auch Sicherheit und Komfort sind wichtig Front- und Rücklichter kontrollieren. Batterien wechseln, Halterungen kontrollieren. Reflektoren - Sind sie vorhanden? Falls nötig, ersetzen. Zubehör ( Klingel, Schutzbleche, Flaschenhalter, Tacho) - аunktion und Befestigung prüfen.

 

Endkontrolle Tipp

 

Bevor Sie auf die Straße fahren, machen Sie eine kurze Probefahrt: 

Funktionieren die Bremsen? Schalten die Gänge reibungslos? Knarzt, wackelt oder zieht das Fahrrad nicht zur Seite?
Wenn alles passt – können Sie mit voller Sicherheit losfahren!

 

Die Vorbereitung des Fahrrads auf die Saison und Fahrradpflege ist keine komplizierte, aber eine wichtige Aufgabe. Schon eine Stunde Aufmerksamkeit spart später viel Zeit, Nerven und Geld. Regelmäßige Inspektion und Fahrradpflege verlängern die Lebensdauer des Fahrrads und sorgen für sicheres Fahren.

 

Was am Ende der Saison vor der Winterpause zu beachten ist

 

Fahrradlagerung Winter

 

Wenn die Saison zu Ende geht, sollte man das Rad nicht einfach in die Ecke stellen, sondern es auf die Lagerung vorbereiten. Das schützt die Komponenten vor Rost, Korrosion und anderen Schäden, die im Winter entstehen können. Hier ein paar einfache Schritte, die Ihnen helfen, das Fahrrad winterfest zu machen.

 

Fahrrad gründlich reinigen

 

Waschen Sie das Rad komplett von Schmutz, Staub, Sand und Salz (vor allem, wenn Sie im Herbst gefahren sind). Verwenden Sie weiche Bürsten, Schwämme, Fahrradreiniger oder Seifenwasser.
Besondere Aufmerksamkeit: Antrieb, Bremsen, Felgen und Reifen.

 

Bewegliche Teile schmieren

 

Nach dem Trocknen unbedingt die Kette schmieren – auch wenn sie nicht benutzt wird.
Leicht schmieren: Schaltröllchen, Züge und Bremsdrehpunkte. Verwenden Sie spezielle Schmierstoffe, die für Fahrräder gedacht sind.

 

Tipp! Wenn das Fahrrad in einem feuchten Raum gelagert wird – tragen Sie eine dünne Schicht Korrosionsschutzspray auf Metallteile auf (ohne Kontakt zu Bremsen und Felgen).

 

 

Spannung der Komponenten reduzieren

 

Reduzieren Sie den Reifendruck um ca. 20–30 % – das verhindert Verformungen der Reifen.
Wenn das Rad lange am selben Platz steht – drehen Sie die Laufräder gelegentlich weiter, um „Plattstellen“ an den Schläuchen zu vermeiden.

 

Geeigneten Lagerplatz finden

 

Ideal: ein trockener, warmer, gut belüfteter Raum.
Ungünstig: feuchter Keller, offener Balkon, unbeheizte Garage.
Am besten: hängende Lagerung (z. B. am Rahmen oder Laufrad) – das entlastet Reifen und Federung.

 

 

Verschleißteile für den nächsten Austausch prüfen

 

Kontrollieren Sie: wie stark Kette, Bremsbeläge und Reifen abgenutzt sind. Notieren Sie, was bis zur nächsten Saison ersetzt oder gekauft werden muss (Kette, Öl, Beläge etc.) – so sparen Sie sich die Überraschung im Frühling.

 

Winterpause – Teil einer guten Fahrradpflege

 

Die richtige Vorbereitung des Fahrrads für den Winter ist der Garant dafür, dass Sie in der nächsten Saison nicht mit unerwarteten Defekten, Rost oder blockierten Lagern konfrontiert werden.
Zudem ist es eine gute Gelegenheit, eine gründliche technische Inspektion durchzuführen – für die im Sommer oft die Zeit fehlt.

 

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